Schusswaffen in Privatbesitz

Schusswaffen in Privatbesitz
29. August 2016 Mathias Reichmuth

Martin Boess, Leiter der Schweizerischen Kriminalprävention, erklärte in einem Interview „Eine Waffe zu haben, macht nicht sicherer. Gescheiter ist es zum Telefon zu greifen und die Polizei zu alarmieren“. Mag sein, doch in den meisten Fällen genügt die Zeit nicht, um die Polizei zu rufen und diese ist nicht innerhalb von Sekunden zur Stelle. In der Zwischenzeit ist man schutzlos dem „Wohlwollen“ Krimineller ausgeliefert, weil sich ja Private nicht bewaffnen sollen. Ist dann die Polizei vor Ort, darf sie nur, sogenannt angemessen, sprich „täterschonend“ handeln und meistens hagelt es nach einem Vorkommnis Rügen seitens der Medien oder der Justiz gegen die Polizei.

Ein schlagendes Beispiel lieferte vor vier Jahren ein Vorfall in Rickenbach SZ. Bei einem Einsatz verfolgte die Polizei Einbrecher und konnte sie stoppen. Die im Einsatz stehenden Polizisten mussten annehmen, dass die Verfolgten bewaffnet sind. Bei der Kontrolle soll einer der Einbrecher eine „eindeutige“ Bewegung gemacht haben, worauf ein Polizist schoss und ihn tödlich traf. Dass nachher beim Getöteten keine Schusswaffe gefunden wurde, beweist nichts, denn sein Kumpan konnte fliehen. Der besagte Polizist wurde vom Richter verurteilt, obwohl er in Sekundenbruchteilen entscheiden musste. Der urteilende Richter hingegen konnte monatelang und stressfrei Für und Wider abwägen, ohne geringstes Risiko erschossen zu werden.

Blitzschnell und immer richtig handeln, kann niemand, trotzdem wird dies von der Polizei verlangt und belastet deren Arbeit zusätzlich. Gleichwohl versucht sie uns mit persönlichem Einsatz und Kompetenz zu schützen und ist damit allemal ihr Geld wert.
Am Schluss des Interviews gibt Martin Boess auf die Frage, wie man sich schützen könne, den „sensationellen“ Rat: „ Am besten lebt man weiter, wie wenn nichts wäre“! Wir verfügen über eine Kriminalprävention und ihr Chef weiss, was die Bevölkerung zu ihrem Schutz vorkehren kann, nämlich nichts! Da lässt sich schon fragen, ob diese Institution ihr Geld wert ist?

Mathias Reichmuth, Küssnacht

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