Seine Stärke ist, Lösungen zu erarbeiten

Seine Stärke ist, Lösungen zu erarbeiten
23. April 2020 SVP Küssnacht

Roland Müller will für die SVP in den Bezirksrat einziehen. Die Parteikeule ist für ihn auf kommunaler Ebene nicht das richtige Werkzeug.

Mit Roland Müller sprach Edith Meyer, das Interview ist im Bote der Urschweiz vom 23.04.2019 erschienen

Wieso kandidieren Sie für das Amt des Bezirksrats?
Wir haben in unserem Land ein wundervolles System, das jedem Bürger ermöglicht, aktiv an der Gestaltung unserer Gesellschaft mitzuwirken. Ich bin in einem Alter, wo ich dies nun für unser Zuhause, unseren Bezirk Küssnacht, tun möchte. Meine Familie und ich sind in Küssnacht stark verwurzelt und über diverse Vereine und Freunde tief vernetzt. Ich stehe als Familienvater mitten im Leben und habe mit meiner Frau und unseren drei Kindern einen starken Partner an meiner Seite. Es gibt Phasen im Leben, da sollte man nicht zurückstehen, sondern Verantwortung übernehmen und sich engagieren.

Was zeichnet Sie politisch aus?
Mir ist es wichtig, dass man in Sachgeschäften sachlich bleibt. Die politische Fahne, die auf nationaler Ebene in die Schlacht geführt wird, kann man auf unserer Stufe zu Hause lassen. Erstens geht man nicht in einen Kampf, sondern versucht, mit anderen Menschen Lösungen zu finden, und zweitens ist die Parteikeule auf kommunaler Ebene nicht unbedingt das richtige Werkzeug. Man wird von den Bürgern von Küssnacht gewählt, dies bedeutet für mich, dass man sich auch für die Interessen der Bürger einsetzt.

Wie sehen Sie den Bezirk Küssnacht aktuell?
Der Bezirk Küssnacht ist eine attraktive Wohn- und Arbeitsregion mit einem grossen kulturellen Angebot. Traditionen und Vereine sorgen dafür, dass unsere Region weit über die Kantonsgrenzen hinaus beliebt ist und geschätzt wird. Ich will alles daran setzen, dies nach meinen Möglichkeiten zu pflegen und zu bewahren.

Wo sehen Sie den dringendsten Handlungsbedarf?
Wir haben in letzter Zeit viele Infrastrukturprojekte vorangetrieben, was auch dringend nötig war. Den finanziellen Aspekt dürfen wir jedoch nicht aus den Augen verlieren. Deshalb müssen wir uns konkret Gedanken machen, wo wir Kosten optimieren können respektive einsparen müssen. Die Steuern zu erhöhen, ist nicht die Lösung.
Welche Ziele sollte der Bezirk Küssnacht langfristig verfolgen? Dazu kann ich zwei Stichworte angeben: Südumfahrung Abschnitt 2 und gesunde Finanzen. Der Bezirksrat arbeitet jedoch ein Strategiepapier aus, in dem viele Aspekte in jedem einzelnen Ressort abgedeckt werden. Wenn man dieses Dokument, das auf der Webseite des Bezirks für jedermann einsehbar ist, studiert, kann man sich vorstellen, dass die Zusammenhänge komplex sind. Deshalb gibt es für diese Frage nicht nur eine einfache Antwort. Ich würde mich aber freuen, mit den Inputs aus der Bevölkerung am nächsten Strategiepapier mitarbeiten zu dürfen.

Und welche kurzfristig?
Ich freue mich auf die neue Zentrumsgestaltung.

Was ist Ihre grösste Stärke – und Ihre grösste Schwäche?
Einer meiner Stärken ist, Lösungen zu erarbeiten und sich nicht um das Problem zu drehen. Dies will ich mit einem strukturierten Team erfüllen, dass sich an einem definierten Führungsrhythmus orientieren kann. Um besser zu werden, ist eine kritische, möglichst objektive Selbstreflexion mit klaren Kommunikationsregeln wichtig. Dabei hätte ich am liebsten ein bisschen mehr Geduld.

 

«Verlässlichkeit ist für mich zentral»

Küssnacht Der 44-jährige Roland Müller (SVP) lebt mit seiner Frau Manuela seit rund 20 Jahren im Bezirk Küssnacht. Ihre drei Kinder wachsen in Küssnacht auf, und die ganze Familie ist im Bezirk stark verwurzelt. Der gelernte Automechaniker lebte nach dem Militärdienst drei Jahre in den Vereinigten Staaten.

Zurück in der Schweiz arbeitete er vorerst weiter im Automobilgewerbe, wechselte danach jedoch zum Strassenverkehrsamt als Verkehrsexperte. Seit 2012 ist Müller für die Luftwaffe tätig, wo er zuerst vier Jahre als Flugzeugmechaniker arbeitete und danach die Groundcrew der Patrouille Suisse in Emmen leitete. Aktuell arbeitet Müller im Air Operation Center der Luftwaffe in Dübendorf und ist verantwortlich für die Nutzungssteuerung der F-5-, PC-6-, PC-7-, PC-9- und PC-21-Flotten. In seiner Freizeit widmet sich der Küssnachter gerne alten Autos und Motorrädern. Er ist Mitglied der Männerriege Immensee, der Jugendgruppe «Grenzenlos», Präsident der Oldtimer-IG Rigiland, Mitglied der Geschäftsleitung der Küssnachter SVP und der Einbürgerungsbehörde. «Verlässlichkeit ist für mich zentral», sagt Bezirksratskandidat Roland Müller. Er sei für alle Ressorts offen, favorisiere aber das Bildungsressort. (em)

 

Begrüssen Sie den Abschnitt 2 der Südumfahrung?
Obwohl die Südumfahrung für unseren Bezirk ein finanzielles Monsterprojekt darstellt, bin ich der Meinung, dass wir die Südumfahrung brauchen. Die Qualität im Dorfkern von Küssnacht, die wir durch diese Umfahrung gewinnen, kommt dann den meisten wieder zu- gute und eröffnet neue Ansichten und Möglichkeiten.

Wird vonseiten des Bezirks genug für Immensee und Merlischachen getan?
Die Definition «genug» ist eher schwierig, weil sie sehr unterschiedlich interpretiert werden kann. Immensee ist in den letzten Jahren stark gewachsen, und auch Merlischachen wird stark zulegen. Die Badi in Immensee zeigt, dass alle berücksichtigt werden, auch wenn es teilweise ein bisschen mehr Energie braucht. Grundsätzlich sind wir ein Bezirk, in dem alle dazugehören. Nur von Küssnacht mit seinen Randregionen zu sprechen, finde ich respektlos und provokativ.

Was sagen Sie zur Coronakrise und zu der Wiedereröffnung der Volksschulen?
Das BAG hat sehr gut informiert und die Lage auch im Ausland gut beobachtet, um seine Empfehlungen abzugeben. Was mir aber fehlte, war eine frühzeitige und klar terminierte Lockerungsstrategie, was dem Gewerbe eine gewisse Planungssicherheit gebracht hätte. Den volkswirtschaftlichen Schaden hätte man sicher geringer halten können. Die Öffnung der Volksschulen nach den Ferien finde ich sehr gut. Die Sensibilisierung finde ich wichtig, jedoch ist Panikmache unangebracht und kontraproduktiv.

Weshalb sollen die Wählerinnen und Wähler Ihnen die Stimmen geben?
Weil ich lösungsorientiert, kompromissbereit und offen bin. Ich bin bodenständig und schätze unsere Schweizer Mentalitäten und Traditionen. Durch meinen mehrjährigen Auslandaufenthalt lernte ich unsere Freiheit, Werte und Arbeitseinstellung zu schätzen und verschaffte mir zusätzlich den Weitblick über den Tellerrand hinaus. Dabei stellte ich fest, dass Respekt in jeder Form und Richtung wichtig ist, um nachhaltig vorwärtszukommen.

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